SPENDE VON COMAZO WÄSCHESTORE DEGERLOCH

Die Firma Comazo unterstützt Klemens' Engagement und spendete dem Waisenhaus, in dem 120 Mädchen und junge Frauen leben, 300 Slips. Kurz vor seinem Abflug nach Afrika nahm Klemens die Wäscheteile im Wäschestore Degerloch in Empfang.

300 Slips sind ein guter Anfang, doch bei 120 Jugendlichen werden noch mehr benötigt. Im Wäschestore Degerloch haben wir eine Wascheleine mit "Slips für Waisenhaus in Uganda" aufgehängt, mit dem Wunsch und Ziel, dass unsere Kunden dieses Projekt mit Begeisterung fortführen und weitere Wäscheteile spenden und dazu hängen. Ostern 2013 wird Familie Heisig ihren Sohn in Uganda besuchen und wir hoffen sehr, ihnen abermals Tüten mit Wäscheteilen für die Mädchen im Waisenhaus mitgeben zu können

In Uganda

Heute habe ich die Unterhosen verteilt. Ich hatte ein paar Mädchen gesagt, dass ich eine kleine Überraschung für sie habe. Und schon sehr schnell waren alle Mädchen in dem Klassenzimmer versammelt. Als ich mit den Unterhosen das Klassenzimmer betrat wurde angefangen zu klatschen und es wurde ein Lied gesungen. Manche konnten sehen was in den Tüten ist und es wurde gleich angefangen zu lachen. Nun habe ich erzählt, wie es dazu kommt, dass ich Unterhosen im Gepäck habe. Und es wurde viel gelacht. Alle waren sehr froh und sehr dankbar darüber. Und im Anschluss wurde getanzt und getrommelt.

DIE SPENDENGELDER

Vor Beginn seiner Uganda Reise und dem Start seines FSJ hatte Klemens in Deutschland mit der 'Manschafts-Karte' (rechts) um Geldspenden zur direkten Hilfe vor Ort gebeten.

Zusammengekommen waren ca. 1000 €.

Klemens berichtet aus Uganda, wie er das Geld verwendet

Medikamente

Für uns ist es eigentlich schon normal, dass wenn man krank ist, schnell in die Stadt fährt und sich ein Medikament besorgt, oder wenn es etwas Schlimmeres ist, zum Arzt geht. Es ist schnell gemacht und es geht einem am nächsten Tag meistens schon besser und nach einer Woche ist sowieso wieder alles vergessen.

Was aber, wenn man kein Geld zur Verfügung hat, sich ein Medikament leisten zu können. Die Behandlungen und die Medikamente sind für unsere Verhältnisse nicht teuer, doch hier fast unbezahlbar. Nicht selten tritt dann eine Verschlimmerung der Krankheit auf, hier speziell bei Malaria. (z.B. Malaria Erkennung und Behandlung mit Blutabnahme 10€. Medikamente zwischen 10 und 50€ je nach Krankheitsgrad)

Ich war nun schon bei mehreren Zuhause und hab gesehen, wie es ihnen erging. Wenn man dann gesagt hat, ich werde Medikamente bringen, ist es für die jeweiligen eine große Erleichterung und sie sind einem dafür sehr dankbar. Nicht selten brechen sie dann in Tränen aus.

Ein Foto, ein Stück Ich

Ein Foto. Wir besitzen viele. Sehr viele. Sie zeigen uns Erinnerungen vom letzten Urlaub oder vom letzten Geburtstag. Manchmal einfach nur ein Portrait zum Spaß. Manche schauen wir alle 10 Jahre an und manche schmeißen wir einfach weg. Viele schauen wir an und vergessen sie dann aber auch gleich wieder. Wir haben ja genug.

Ein Foto. Viele haben hier noch nie ein Foto von sich gesehen. Geschweige denn besessen. Wie auch - ohne Kamera und Geld - um in die Stadt zu fahren und sie entwickeln zu lassen.

Ein Portrait für jeden. Ein Lachen geht über alle, als sie die Fotos zum ersten Mal sehen. Nicht nur das eigene, sondern auch die anderen werden genauestens beobachtet. Die Blicke laufen von oben nach unten und von dort wieder nach oben. Das Lächeln verschwindet und nun wird alles genauestens betrachtet. Was wohl in ihnen vorgeht? Ich weiß es nicht. Aber alle sind in ihr Foto vertieft. Und ich glaube, sie hätten es noch eine ganze Weile betrachtet, wenn ich nicht gefragt hätte, eine Runde Netball zu spielen. (Lieblingssportart. Wie Basketball nur ohne den Ball prellen zu müssen)

Ich wusste bis jetzt nicht, wie viel ein Foto wert sein kann und wie viel es bedeutet. Sie haben nur eins, aber es ist Gold wert.

Bücher

Viele von uns lieben es, Bücher zu lesen. Manche lesen eins pro Tag. Manche lesen gar keine. Doch für andere wiederum ist es ein Hobby. Es gibt Krimis, Romane, Kurzgeschichten, freie Texte oder wahre Geschichten.

Im Transitory-Home gibt es genau KEIN Buch. Als die Schüler gefragt wurden, was sie sich wünschen würden, kam als erstes die Antwort, Bücher. Wir haben am Wochenende viel Zeit und es wird einem schnell langweilig. Zudem ist Englisch ein großes Problem. Viele sprechen nur wenig englisch und deshalb wollten viele englische Bücher, um so zusätzlich zu den Stunden mit Spaß lesen zu können und gleichzeitig zu lernen.

Fußbälle

Wie schon gesagt, dass Freizeitangebot ist sehr eingeschränkt. Einen Ball? Gibt es nicht. Auch sonst gibt es nichts, was etwas mehr Spaß in den Alltag hineinbringen könnte. Da wird schon über die mitgebrachten Spiele viel Wirbel gemacht und es gibt keinen Abend, an dem nicht gespielt wird. Doch auch mit Geld, bekommt man nicht so leicht Spiele. Ein Ball, der nicht gleich kaputt gehen soll, muss in der Hauptstadt besorgt werden. Von einem Laden, wo man Spiele kaufen kann, weiß keiner einen Laden in Masaka.

Kleidung

Für uns kaum vorstellbar, dass man nur ein oder zwei T-Shirts besitzt. Und auch dies sind auch noch Werbegeschenke von verschiedenen Firmen. Zudem sieht man diese T-Shirts das Alter schon an. Außer der Schuluniform besitzen manche keine andere Festliche oder ordentliche Kleidung.

So ist ein neues T-Shirt viel Wert.

Man kann schon mit ganz kleinen Dingen eine große Freude machen.

ANREISE - FLUGHAFEN AM 2. SEPTEMBER 2012

Meine Reise nach Uganda soll von Frankfurt aus beginnen. Ich fliege mit Äthiopien Airlines. Um nach Entebbe zu gelangen, muss man in Addis Ababa, der Hauptstadt von Äthiopien zwischen landen. Nach sieben Stunden Flug lande ich in Addis Ababa.
Ich sitze im Warteraum im Flughafen von Addis Ababa und warte auf meinen Weiterflug. Außer mir ist der Raum mit Afrikanern und vereinzelten weißen gefüllt. Nach 4 Stunden warten sollte nun der Flug bald losgehen, als eine Durchsage auf Afrikanisch den Raum erfüllte.
Als die Durchsage beendet war, fingen sämtliche Afrikaner an, laut loszulachen. Ich dachte mir noch, dass die Durchsage mit einem Witz vollendet wurde, da die meisten Afrikaner noch lange Witze über das gesagte rissen.

Doch auf einmal packten sämtliche Afrikaner ihre Decken aus, und machten es sich bequem, doch die Boarding time sollte jetzt losgehen. Es erschien mir nun etwas merkwürdig, doch ich wurde abgelenkt, als meine Bank anfing zu wippen. Es war ein Afrikaner, der seinen Laptop ausgepackt hatte und nun leise Musik hörte und dazu rhythmische Bewegungen mit den Körper und den Armen machte. Er fragte mich noch, ob es mich störe und als ich dieses verneinte, drehte er die Musik voll auf und setzte seine Kopfhörer ab. Durch das lauter stellen, nahmen auch die rhythmischen Bewegungen zu und er fing an zu Pfeifen. Nach einer Weile hat er angefangen den Text mitzusingen und wurde dabei immer lauter. Er begann seinen Gesang mit klatschen zu begleiten und fing an mit seinem Kopfhörer Kabel Gitarre zu spielen.

30 Minuten waren in der Zwischenzeit vergangen und ich schaute nun doch auf die Anzeige und jetzt stellte ich fest, dass es sich bei der Durchsage nicht etwa um einen Witz gehandelt hat, sondern dass der Flug um 5 Stunden verschoben wurde.

Jetzt standen auch die anderen auf, um einen Blick auf die Anzeigetafel zu riskieren, was jedoch nicht mit einer guten Nachricht belohnt wurde. Eine Chinesin fing an, hektisch hin und her zu laufen und redete laut auf Chinesisch vor sich hin, als ein Inder in Indisch auf sie einredete. Beide wurden so laut, dass es fast zu einem Streit zwischen den beiden kam.

Nach 5 Stunden warten, können wir endlich starten und kommen mit 6 Stündiger Verspätung in Entebbe an.

VERKEHR

Jeder der auf der Straße fährt, sucht sich den schnellsten Weg durch den Verkehr. Es wird ständig gehupt, denn entweder überholt man, oder man wird überholt. Entweder man grüßt jemand oder man wird gegrüßt. Die Hupe findet den ständigen Gebrauch. Sie wird auch eingesetzt um zu zeigen, dass man den nächsten nicht reinlässt. Kann aber auch dazu gebraucht werden, dass man den nächsten reinlässt. Dann wird selbstverständlich als Dankeschön zurück gehupt. Ist die Hupe kaputt, so wird ständig aus Reflex auf das Lenkrad gedrückt und es wird sich jedes Mal aufs Neue aufgeregt, so wie wenn man es zum ersten Mal bemerkt hätte.

Kommt ein Einsatzwagen mit Blaulicht vorbei, ist dies als Glücksfall zu bewerten, denn bis zu 10 Autos können sich schnell daran hängen. Die, die es nicht mehr schaffen sind natürlich hoch verärgert, über Diejenigen, welche es geschafft haben. Sollte eines dieser Autos wieder eingeholt werden, so rückt jeder so dicht auf, dass dieser keine Chance bekommt sich wieder links einzuordnen. (Linksverkehr) Natürlich versucht er ständig es zu schaffen, in dem er antäuscht, in das Auto was ihn nicht reinlässt anzufahren. Derjenige wer zu früh weg zieht, verliert das Duell. Irgendwann muss er sich jedoch Auto um Auto wieder zurückfallen lassen, da er ständig den Gegenverkehr blockiert. Hat man ihn erfolgreich verdrängt, bricht im Auto ein lautes Gelächter aus, um diesen Moment zu feiern.

Wenn es dunkel wird, hat man das Gefühl, schneller zu fahren, doch es ist nur die Straße, welche man nun nicht mehr voll überblicken kann, aufgrund der nicht vorhandenen Straßenbeleuchtung. Wird das Fernlicht eingeschaltet, denkt man zuerst, dass es stark benebelt ist, doch es ist der Staub, welcher die ganze Zeit von den Autos aufgewirbelt wird und obwohl die Fenster geschlossen sind, findet der feinkörnige Staub ins Auto und nach stundenlanger Fahrt, hat man den Staub überall. In der Nase in den Augen und im Rachen.

Es kommt immer wieder zu Streckenteilen, welche nur aus Lehm bestehen. Diese Strecken bestehen fast nur aus Hügeln und Schlaglöchern, welche durch den Regen immer größer und tiefer werden. Die Autos sitzen dann fast immer auf, denn es gibt kaum einen weg, diese zu umfahren.

Sobald man die Hauptstraße verlässt, trifft man nur noch auf Lehmstraßen und man kommt nur sehr langsam voran.

Die Straßen im Allgemeinen sind sehr voll, ob tagsüber oder nachts, es ist immer Verkehr. Es gibt sehr viele Motorräder, welche Boda Boda genannt werden. Die sogenannten Motorradtaxis. Diese sind sehr billig (ca. 30 Cent pro 5 Kilometer) und stellen eins der wichtigsten Transportmittel für die Ugander dar. Sie sind allerdings nur für kurze Strecken geeignet. Zudem gibt es wöchentlich tödliche Verkehrsunfälle auf der Hauptstraße in Masaka, da die Motorräder sehr schnell fahren und häufig zu riskanten Überholmanövern ausscheren. Zudem trägt keiner einen Helm oder eine Schutzkleidung und manchmal fahren bis zu 5 Personen auf einem Motorrad mit.

Für längere Strecken gibt es die sogenannten Matatus. (5 Euro 200 Kilometer) Dies sind kleine Busse, welche erst losfahren, wenn sie völlig überfüllt sind. So ein Bus ist eigentlich für 8 Personen gedacht, mitfahren können aber bis zu 25.

Natürlich gibt es auch kleine Taxis, welche verschieden Stationen abfahren. Wir würden sagen Busse. Es ist ein kleines Auto für 5 Personen, mitfahren können 15.

Im Allgemeinen gilt die Regel, dass ein Taxi nicht voll ist. Es ist erst voll, wenn keiner mehr mit möchte.

LASTWAGEN

Auf den vollen Straßen Ugandas sind vor allem auch viele Laster unterwegs. Ich weiß nicht wie alt diese Laster sind, auf jedenfall alt. Zudem sind diese immer so überladen, dass sie nur mit voll durchgedrückten ersten Gang und lauten Motor eine Steigung überwinden können. Schon sehr kleine Steigungen machen so einem Laster schwer zu schaffen und es bildet sich sehr schnell ein Stau, hinter dem schrittempofahrenden Laster. Hinzu kommt der ständig schwarze Rauch, der aus dem Auspuff des Lasters gestoßen wird. Immer wenn eine neue Wolke kommt, sieht man für kurze Zeit die Straße nicht mehr.

Wir fahren hinter so einem Laster, und man kann eigentlich nicht überholen, weil man die Strecke nicht überblickt. Doch ein Taxi hinter uns sieht das anders und schert zum Überholen aus. Ein weiteres Auto findet, dass das Taxi nicht schnell genug überholt und während wir überholt werden, wird das Taxi überholt. So wird die 2 spurige Straße zu einer Zweispurigen Überholspur, als das Gehupe anfängt. Wie zu erwarten kommt wieder Gegenverkehr und das Auto welches das Taxi überholt kann gerade noch rechtzeitig wieder einscheren, aber natürlich nicht ohne das Taxi zu schneiden. Diese muss natürlich voll bremsen und landet schließlich wieder hinter uns, natürlich hoch verärgert, denn jetzt gibt es keine Möglichkeit mehr zu überholen, bis der Laster irgendwann abbiegt.

Ist ein Laster mal nicht beladen, ist genug Platz darin, Bänke aufzustellen, welche für viele Menschen Platz zum Mitfahren schafft.

Normalerweise fahren die Menschen auf dem Laster mit. Ist ein Laster zum Beispiel mit Bananen beladen, so machen es sich viele ganz oben auf den Bananen bequem. Der Rest stellt sich hinten auf ein kleines Brett und hält sich an den Stangen des Lasters fest. Bei einem Laster kann man dafür nur einmal aufsteigen und kommt erst wieder runter, wenn der Laster an seinem Ziel ist. Dafür ist es umsonst und man kommt von einer Stadt zur nächsten.

Der Führerschein spielt nicht eine ganz so große Rolle wie bei uns. Um einen Führerschein zu erwerben, muss man allerdings zur Fahrschule gehen. So ein Führerschein kostet um die 50 Euro. Man zahlt diese, fährt mit dem Fahrlehrer einmal um den Block und wenn man die Pedale des Autos beherrscht, so bekommt man nach einer halben Stunde seinen Lappen.

Da viele Menschen sich aber das nicht leisten können, wird einfach so gefahren. In der Stadt ist das sowieso egal, weil dort keine Kontrollen durchgeführt werden, da dies das totale Verkehrschaos bedeuten würde.

Nach vielen tödlichen Busunfällen von einer Busgesellschaft wird in den Nachrichten öffentlich verkündet: Um mehr Sicherheit für die Fahrgäste zu schaffen, werden wir nur noch Busfahrer mit Führerschein für die Busfahrten einstellen.

Wenn man sich ein Motorrad oder ein Auto leisten kann, so braucht man sowieso keinerlei Art von Dokumenten oder Ausweis.

Außerorts hingegen gibt es häufig Polizeikontrollen. Eigentlich immer am Ortseingang und am Ortsausgang. Meistens daran zu erkennen, dass viele aufgrund des nicht vorhandenen Führerscheins ihre Autos abstellen mussten. Aber auch an den Nägelstreifen, die auf der ganzen Straße ausgelegt werden. Dreht ein Auto um, so springt gleich ein Officer in sein Wagen und fährt dem umgekehrten Wagen hinterher.

Es sind immer um die 10 Polizisten und jeder von ihnen hat Schusswesten und ein Gewehr. So wird kontrolliert. Ob man angeschnallt ist oder beim Fahren telefoniert oder wie viele Menschen in einem Auto mitfahren ist bei diesen Kontrollen egal. Mit den Gurten ist das sowieso eine Sache, da es meistens gar keine mehr gibt. Bemerkenswert ist, dass alle Autos auf der Straße zu 90% von Toyota sind. Zudem alle Automatik, aber uralt.

Wenn man durch die Stadt fährt, kreuzen immer wieder Ziegen, Kühe und Hühner den Weg. Besonders bei den Kühen muss man aufpassen, da diese großen Hörner haben und nicht wie bei uns abgeschnitten werden.

Zudem gibt es rechts und links lauter Läden. In der Stadt aber auch außerhalb. Die ganze Zeit. Man kann fast meinen, dass jeder zweite Ugander einen Laden hat. Und in jedem 5. Laden gibt es immer dasselbe.

Soda gibt es nahezu fast in jedem Laden. Wie Cola oder Fanta. Ob Elektrogeschäft oder sonstige Läden. Wasser hingegen gibt es nur an bestimmten Stellen zu kaufen und ist zudem teurer als Soda.

Etwas witzig finde ich es schon, dass auf jeder Verpackung steht, keep our country clean. Denn es gibt keine Müllabfuhr oder sonstige Plätze, wo man den Müll hinbringen kann, so verbrennt jeder seinen Müll vor seiner Tür. Das Feuer wird mit Stroh entfacht und dann wird Müll wie Plastik oder Papier verbrannt.

TAXI FAHREN, MAL ANDERS

Eine Fahrt mit dem Boda. Es sah nach Regen aus, doch ich wollte zu einem Jubiläum. Ich dachte mir, ein Boda geht schneller, denn die Fahrtzeit beträgt ca. eine halbe Stunde.

Doch schon nach 5 Minuten fing es an zu regnen. Ich dachte noch, das geht ja noch. Doch es wurde stärker und stärker. Inzwischen war meine Hose schon nass. Zum Glück habe ich die Regenjacke doch mitgenommen. Ich hielt die Augen geschlossen, da der Regen aufgrund der Geschwindigkeit in die Augen klatschte. Eine Pause? Nein Nein noch nicht. Es geht noch.

Ich frage mich, wie er noch etwas sehen konnte. Inzwischen war aus der Straße schon ein kleiner Fluss geworden und der Schlamm spritzte bis zu den Knien hoch. Wir kamen immer wieder von der Fahrbahn ab, da das Motorrad keinen Grip mehr hatte und immer wieder im Schlamm stecken blieb. Ich dachte jedes Mal, dass wir jetzt umfliegen und im Wasser landen, doch es hat sich nicht bewahrheitet.

Doch jetzt ging wirklich nichts mehr, denn wir kamen kaum noch voran und endlich hielten wir dann doch an. Der Fahrer entschuldigte sich, und es tat ihm sehr Leid, dass wir anhalten mussten. Nach 20 Minuten hörte es auf zu regnen und wir fuhren nun bis zum Ziel. Immer wieder durch riesige Pfützen und ich musste mehrmals absteigen und während er auf Vollgas war, habe ich von der Seite das Motorrad angeschoben, damit es wieder aus dem Schlamm rauskam.

AFRIKANISCH

In Afrika steht die Zeit still. Man benötigt eigentlich keine Uhr oder einen Kalender. Man lebt in den Tag hinein und doch scheint es so, als wäre alles perfekt abgesprochen.

Es gibt keine festen Zeiten wenn man sich verabredet. Es ist immer so wie es kommt und doch genau richtig. Es gibt kein zu spät oder zu früh.

DAS ESSEN

Das Leibgericht der Ugander ist Matoke. Matoke ist eine Kochbanane, eine besondere Sorte. Sie ist grün und wird auch grün geerntet. Die Bananen werden geschält und sie werden in Bananenblätter eingepackt, und mehrere Stunden Traditionell auf einem Lagerfeuer gekocht. Dabei wird sie immer wieder gewendet und zerstampft. Am Ende ist es ein gelber Bananenbrei. Dazu gibt es meist eine Erdnusssoße, was auch schon das ganze Gericht ist. Es heißt, wenn es zu einem Essen keine Matoke gibt, dann ist es kein richtiges Essen. Matoke darf nie fehlen, ob es eine Verlobung ist, eine Hochzeit, ein Geburtstag oder Weihnachten.

Gegessen wird natürlich mit den Händen. Es hat nämlich etwas mit dem Geschmack zu tun. Es ist sozusagen ein Gewürz was den letzten Schliff gibt. Wird mit Messer und Gabel gegessen, so wird anscheinend der Geschmack verfälscht. Ist man mit den Händen, so schmeckt das Essen viel besser, sagen die Ugander.

Poscha ist ein weiteres Gericht, welches fast zur Tageskarte gehört. Es ist einer aus Reis gewonnener Brei. Dazu gibt es Bohnen mit Soße. Dieses Gericht gibt es vor allem in den ärmeren Familien. Es ist ein sehr einfaches Gericht, dennoch sind sehr viele Vitamine enthalten.

Fleisch wie Hühnerfleisch, Schweinefleisch oder Rindfleisch, gibt es eigentlich nur zu besonderen Anlässen. Dann gibt es meistens noch Reis mit Gemüse als Beilage. Zusätzlich zu der Matoke.

GLAUBE UND GOTTESDIENST

In Uganda sind die Menschen zu 80% katholisch. Zudem sind sie sehr streng gläubig. Deshalb wird jeden Sonntag in die Kirche gegangen. Auch ein Rosenkranz muss so oft wie möglich getragen werden und er darf natürlich im Auto nicht fehlen und muss am Rückspiegel hängen.

Die Kirche beginnt um 7 Uhr morgens und geht bis um 9 Uhr. 20 Minuten vor 7 erreichen wir die Kirche. Wir setzen uns ganz nach vorne (die Mädchen vom Transitory- Home und ich) und es wird sofort angefangen zu beten, noch bevor der Gottesdienst angefangen hat. Es strömen in dieser Zeit immer mehr Menschen in die Kirche bis sie vollgefüllt ist.

Pünktlich um 7 kommt dann der Pfarrer herein und nachdem er mit einem kurzen Gesang vom Chor mit Trommeln begleitet begrüßt wurde, wird noch einmal eine Viertelstunde gebetet.

Nun ist es ein Wechsel zwischen Predigt des Pfarrers, Gesang des Chors und Gebete der Gemeinde.

Der ganze Gottesdienst ist in Luganda, doch man kann immer wieder herausahnen was als nächstes passiert, da der Gottesdienst in gewissen Punkten ähnlich zu unserem in Deutschland ist.

Nach zwei Stunden ist der Gottesdienst vorbei und die Menschen strömen aus der Kirche. Viele Boda Bodas warten schon davor und nehmen auch gleich Leute mit.

HOCHZEIT

Wen darf man heiraten? Auf keinen Fall darf die Frau älter als der Mann sein. Wenn man erzählt, dass so etwas bei uns keine Rolle spielt, bricht große Verwunderung und Unverständnis aus.

Dann darf es natürlich auch keiner aus demselben Afrika Clan sein. Es gibt über Hundert davon. Jeder hat einen Afrikanischen Clan und einen Afrikanischen Namen. Anhand des Namens, kann jeder erkennen, zu welchem Clan man angehöhrt. Es gibt ganz verschiedene Clane. Von Löwe, Elefant, Herz, Fisch, Stern, Ameise...
Bestimmte Clane stehen höher, als andere, doch das spielt in der Regel keine Rolle.

Da so eine Hochzeit nicht gerade billig ist, wird über Jahre hinweg gespart, denn der Mann muss alle Kosten übernehmen. Doch die eigentliche Hochzeit ist da noch das billigste. Der Mann zahlt den Eltern (Schwiegereltern) seiner zukünftigen Frau einen Dankesbetrag zurück. Er steht für die Dankbarkeit, dass die Eltern ihre Tochter so gut großgezogen haben und nun möchte/soll/muss der Mann einen Teil der Unkosten übernehmen und sozusagen den Unterhalt an die Eltern zurückzahlen. So ist es zum Beispiel 1000€ und 7 Kühe. Manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn nicht so viel Geld vorhanden ist, statt Kühe Ziegen.

Eine Hochzeit. Es gibt keinen im Dorf, der nicht eingeladen ist. Es können schon mal um die Tausend Gäste sein. Natürlich wird jeder auf das beste versorgt. Vom Mittagessen bis zum Abendessen und für den Rest des Abends. Es gibt eine Band. Es wird viel getrommelt aber inzwischen wird auch viel Musik mit Technik gemacht. Natürlich muss die ganze Technik ausgeliehen werden. Zusätzlich der Generator, der dann für Strom sorgt, da es im Dorf meistens kein Strom hat, oder mal wieder ausgefallen ist, was sehr oft passiert.

Die Hochzeit beginnt in der Kirche. Sie ist sehr voll, denn jeder ist eingeladen und sehr viele kommen dann auch. Es wird viel gesungen, viel getrommelt und viel gelacht.

Dann kommt die Trauung, die Ringe werden übergeben. Doch der Kuss bleibt aus. Auch sonst wird öffentlich nicht geküsst und wüsste man es nicht, könnte man ein Pärchen gar nicht erkennen. Nach zweieinhalb Stunden ist die Kirche aus.

Nach der Kirche darf jeder der möchte ein Bild mit der Braut machen. Jetzt wusste ich auch, warum zwischen Kirche und Beginn der Feier 2 Stunden Zeit eingeplant waren.

Dann beginnt die Feier. Als Weißer hat man natürlich einen Sonderstatus. Alles ist voll, bis auf ein paar letzte extra freigehaltene Stühle. Man wird begleitet und da man durch die Menge hindurch muss, geht einer voraus der mit lauten Rufen den Weg frei macht. Man fühlt sich etwas merkwürdig, denn alle schauen einen an und heisen einen herzlich willkommen. Man bekommt gleich etwas zu trinken und bekommt auch als erstes das Essen.

Es werden viele Traditionelle Tänze aufgeführt und alle tanzen.

Dann wird der Kuchen aufgeschnitten, und es gibt sehr viele Kuchen, aber ich hätte nicht gedacht, dass so viele Kuchen so schnell weg sein können.

Als wir vorzeitig die Hochzeit verlassen, werden wir noch vor allen verabschiedet und es wird nochmals herzlich gedankt, dass man da war.

SPORTSBAR

Es ist Wochenende und das heißt, dass die Bundesliga ihren dritten Spieltag hat. Ich begebe mich mit einem Erzieher von dem Kindergarten und einem weiteren Afrikaner in eine Sportsbar. Mir ist schon fast klar, dass es nur eine geringe Chance gibt, die Bundesliga zu sehen, da diese nicht so Populär gefeiert wird wie die Premier League. Und so war es auch. Man ist durch die Bar durch gegangen, in einen kleinen Hinterhof. Dort waren schon drei Große Fernseher aufgebaut, mit vielen Bänken davor. Noch eine halbe Stunde bis Spielbeginn von den beliebtesten Mannschaften Manchester und Arsenal. Um die 30 Leute hatten sich schon versammelt und die besten Plätze waren bereits vergeben. Als das Spiel losging, waren um die 70 Leute in dem kleinen Innenhof versammelt um gemeinsam ihre Mannschaften anzufeuern. In der Bar gab es noch 2 weitere Fernseher und somit war die ganze Bar überfüllt mit fußballbegeisterten Menschen.

Man saß ganz eng zusammen und es kam eine kleine Stadionatmosphäre auf. Ein Mann ging durch die Bänke und verkaufte geröstete Erdnüsse und Bananenchips.

Es wurde geklatscht gejubelt und getanzt und es ging die ganze Zeit ein Raunen durch die Menge, als wieder eine Torchance vergeben wurde. Dann kamen die Spiele ins Rollen und es viel ein Tor nach dem anderen.

Doch jedes Tor wurde so gefeiert, als wäre es das erste, und alle umarmten sich und fingen an zu springen und sich im Kreis zu drehen. Es wurde viel gelacht und gesungen.

Natürlich gewann Arsenal und Manchester und es sind 12 Tore gefallen.

Zufrieden verließen die Menschen nach Abpfiff die Bar.

YOUTH CLUB

Ich wurde um 8 Uhr abgeholt und wir machten uns mit dem kleinen Bus auf nach Butende, etwa eine halbe Stunde von Masaka entfernt. Heute war mal wieder ein besonderer Tag, den alle Jugendgruppen aus der Diözese Masaka kommen zusammen und es ist eine Art Zusammenkommen und es wird gefeiert.

Begonnen wird natürlich mit einer Messe. Diese unterscheidet jedoch von einer herkömmlichen, denn der Pfarrer schreit laut in sein Mikrofon rein und die Menge fängt an begeistert zu klatschen und zu jubeln. Wieder mal in Luganda und ich verstehe nur einzelne Wörter. Für mich hat das ganze etwas von einem Wahlkampf. Denn immer wenn der Pfarrer es geschafft hat die Menge zu begeistern, dreht er sich um sammelt neue Kraft, wischt sich den Schweiß von der Stirn und fängt wieder an in das Mikrofon zu schreien.

Nach der Messe fangen die unterschiedlichen Jugendgruppen an, verschiedene Sachen aufzuführen. Eine Gruppe führt einen Traditionellen Tanz auf. Es wird angefangen zu trommeln und immer schneller und lauter, gleichzeitig bewegen die Tänzer immer schneller ihre Hüfte und Arme und jeder fängt immer wieder an in einem hohen Ton zu Rufen.

Eine weitere Gruppe führt Hip Hop auf und eine andere Gruppe spielt ein kleines Theaterstück.

In diesem Stück geht es um vier Menschen. Einer von ihnen heißt all of you und es kommt ein weiterer herein mit einem Tablett mit 4 Bechern und 4 Teller voll Essen. Die 4 Fragen für wen das Essen ist und er sagt all of you und derjenige der so heißt nimmt alles an sich und möchte natürlich nichts abgeben. Nachdem er alles aufgegessen hat, stellt sich heraus, dass es nicht nur für ihn war, sondern auch für die anderen, welche nun sehr sauer auf all of you sind.

Nun ist es Zeit für Lunch und es gibt natürlich Matoke mit Erdnusssauce. Aber es gibt auch Fleisch und Reis mit Gemüse.

Nach dem Essen war ein freies Programm und es wurde laut Musik gespielt und jeder konnte nun tanzen.

Nach 3 Stunden war Schluss, denn es gab keinen Strom mehr. Zudem gab es keinen Generator zur Verfügung und somit war das Event beendet, dennoch waren alle sehr zufrieden.

ADRIAN KINDERGARTEN

In den Nächten im Transitory Home schlafe ich sehr gut. Nur am Wochenende sind die ganze Nacht über die Bässe von den Diskos auf der anderen Seite zu hören. Die Bässe schallen durch das ganze Tal, da die Musik mit Lautsprechern auch nach außen gebracht wird, um so gleichzeitig Werbung zu machen.

Um 8 Uhr klingelt mein Wecker. Ich richte mich und Frühstücke. Es gibt eine Art Wrap, hier genannt Rolex. Ein Chapati (eine Art Pfannkuchen, besteht aus Wasser und Mehl) mit Gemüse und Ei gefüllt.

Ich machte mich auf den Weg zum Adrian Kindergarten. Es ist ein Weg von 10 Minuten zu Fuß und man begegnet in dieser Zeit sehr vielen freundlichen Menschen.

Einem kleinen Kind, was zwei Kanister Wasser schleppen muss und erschöpft ist, frage ich ob ich die Kanister tragen soll. Das Kind mit einem Lächeln und einem schnellen yes, nehme ich die Kanister ab und da sein Zuhause zufällig auf meinem Weg ist, trage ich die Kanister bis zur Tür. Ich sage noch welaba (Auf Wiedersehen) und das Kind verschwindet schnell hinter der Tür. Ich blicke noch einmal zurück und das Kind lächelt aus dem Fenster heraus.
Ich habe in den letzten Tagen viel Luganda gelernt und ich kann schon ein kurzes Gespräch auf der Straße führen. Man wird hier von jedem gegrüßt und wenn man dann auf Luganda zurück grüßt und fragt, wie es dem Herr geht, bricht meist ein Gelächter aus und jeder ist erstaunt, der Muzungu (Weißer) spricht Luganda.

Im Kindergarten angekommen, sind schon alle Kinder da, und alle schreien Muzungu Klementi Kivumbi. Klementi ist Luganda für Klemens und Kivumbi ist mein afrikanischer Name der zum Ngonge Klan gehört (Otter). Jeder bekommt früher oder später einen Klan und einen Namen. Ich habe den Namen schon seit meinem Letzten Besuch, von einem Bischof bekommen. Man darf nicht danach fragen, es muss einfach aus dem nichts passieren, dass man in einen Klan aufgenommen wird.

Ich war schon öfters in dem Kindergarten und deshalb freuten sich die Kinder immer sehr, mich zu sehen.

Heute war ein besonderer Tag. Genannt Adrians Day. Heute soll den Kindern bewusst gemacht werden wer St Adrian war, denn der Kindergarten ist nach ihm benannt worden.

Normalerweise haben alle Kinder eine Schuluniform an, doch da heute ein Festtag ist, hatten alle Kinder Anzüge oder feine Kleider an.

Der Tag begann mit einer Messe, und ein Kindergarten Raum wurde so umgebaut, dass eine kleine Messe stattfinden konnte.
Da der Kindergarten keinen Strom hat, konnte man ständig den Motorlärm von dem Generator hören. Zudem machte sich immer wieder der Abgas Geruch im Raum breit. Es waren Lautsprecher und Mikrofone aufgebaut und der Pfarrer machte davon Gebrauch.
Er konnte ein bisschen deutsch sprechen und ich unterhielt mich kurz mit ihm, dann ging die Messe los. Es war alles in Luganda, aber es war sehr unterhaltsam, da der Pfarrer witzige Spiele in den Gottesdienst einbaute. Zur Kommunion gab es natürlich eine Hostie in Wein getaucht für die Erwachsenen. Danach kam der Pfarrer noch einmal zu mir und gab mir eine ganze Hand voll Hostien, damit der Kelch leer war. Ich wusste erst gar nicht was das soll und ich lasse sie in meiner Hand liegen, bis Ben sie mir weg nahm und aufaß.

Als der Gottesdienst vorbei war, sollte Musik gespielt werden, damit die Kinder tanzen können, doch der Laptop hatte sich ausgeschaltet und man wusste beim Einschalten den Pin Code nicht mehr. Daraufhin hatten die Kinder 2 Stunden freie Zeit.

In dieser Zeit rangelten sich natürlich alle Kinder um den Muzungu.

Der Kindergarten besitzt auch einige Spielgeräte. Wie zum Beispiel eine Schaukel, eine Wippe oder eine Rutsche. Sobald die Kinder eine Pause haben, rennen alle auf einmal zu den Spielgeräten und besetzen diese sofort.

DAS TRANSITORY HOME

Das Transitory-Home ist ein Waisenhaus für Mädchen im Alter von 17 und 19 Jahren. Es bietet Platz für 120 Mädchen und es beinhaltet zwei Klassenstufen. Die Mädchen haben dort die Möglichkeit zwei Jahre auf die Schule zu gehen. Sie lernen dort Handarbeiten wie Korbflechtern, die Herstellung von Matten, Hüte, Taschen. Zudem lernen sie Landwirtschaft. Sie lernen wie man verschiedenes Gemüse und Obst anpflanzt und pflegt. Dies ist ein sehr wichtiger Bestandteil, da zu 90 Prozent der Bevölkerung auf dem Land lebt und sich von der eigenen Landwirtschaft ernährt.

Sie haben aber auch Unterricht wie Englisch, Mathematik oder Biographie.

Nach den zwei Jahren können sie das nötigste. Sind weitere Spendengelder vorhanden, so können sie eine weiterführende Schule besuchen.

Tagesablauf:

5 Uhr aufstehen
5-5:30 Uhr beten
5:30-6 Uhr Landwirtschaft (Felder umgraben)
6-7 Uhr sich waschen
7-9 Uhr Unterricht
9-10 Uhr Pause
10-13 Uhr Unterricht
13-14 Uhr Mittagessen
14-16 Uhr Unterricht / Landwirtschaft (säen/ernten)

Nun ist Zeit, seine Kleider zu waschen oder oft müssen noch Sachen aus den Unterrichten fertig gemacht werden, zudem Hausaufgaben.

18-19 Uhr beten
19-20 Uhr Abendessen
20-22 Uhr Pause Zeit Sachen fertig zu machen / Hausaufgaben
22-22:30 Uhr fertig machen zum Schlafen

HEALTH CARE

Heute war ich mit dem Hilfsprogramm für Gesundheit von der CWM (Catholic Workers Movement) unterwegs.

Wann es genau losgehen soll, weiß man natürlich nie genau und deshalb bin ich vorsichtshalber etwas früher zum Treffpunkt gekommen. Davor musste ich auch 2 Stunden warten bis es dann losging. Doch die Zeit vergeht recht schnell, da die Menschen sehr freundlich und unterhaltungsfreudig sind.

Wir sind zu dritt mit einem Auto in ein kleines Dorf namens Kabaale gefahren. Wir hatten viele Kilos Mehl geladen, welche wir an unterernährte Kinder im Alter von 3 und 5 Jahren verteilen wollten. Zu dem Mehl waren noch verschiedene Mineralien hinzugesetzt.

Jedes Dorf welches von der CWM unterstützt wird, hat wiederum einen Hilfsbeauftragten, der durch die verschiedenen Familien geht und die jeweiligen Krankheiten in einem Buch notiert und dieses dann an die Hauptverwaltung meldet. Dann kommt einmal im Monat ein Auto mit Medikamenten/Nahrungsmitteln/Kleider um die Notwendigen Dinge zu bringen.

Als wir in dem Dorf ankamen, wurden wir natürlich gleich von dem Hilfsbeauftragten empfangen und wir sind in sein Haus gegangen, um den Ablauf zu planen.

Es ist in Uganda Brauch und Sitte, in jedem Ort oder in Jedem Haus ein Visitor-Book zu führen. So ist es für die jeweiligen Besucher immer das erste was geschieht, dass man ein Buch mit einem Stift in die Hand gedrückt bekommt und man muss seinen Namen die Adresse und ein Kommentar hineinschreiben.

Sehr beliebt sind Musikvideos während eines Gesprächs. Wenn die Technik vorhanden ist, so ist sie uralt und funktioniert nur noch teilweise. Dennoch wurde eine CD eingeschoben und das Laufwerk blieb auch geschlossen, wenn man es zugehalten hat. Es wird immer Typische Ugandische Musik gespielt und während man den Plan für die Verteilung von dem Mehl erstellt hat, wurde das Musikvideo angeschaut. Die CD hatte einen Hänger, so dass nach 5 Minuten immer alles wiederholt wurde, dennoch wurde die ganze Zeit auf den Bildschirm gestarrt.

Es gibt für jede Familie ein Buch, wo alle Krankheiten Benötigungen aufgelistet sind. Heute war die Verteilung von Nahrung an unterernährte Kinder an der Reihe, deshalb gab es von jeder Familie ein Blatt mit dem Namen der Kinder, Größe, Alter und Gewicht. Es ist üblich, dass eine Familie viele Kinder hat. Jede Familie hat mindestens drei Kinder, kommt aber nur selten vor. Normalerweise sind es zwischen 6 und 12 Kinder. Nun wurde ausgerechnet wie viele Kilos jede Familie bekommt.

Nun wurden Bänke draußen unter einem Baum im Schatten aufgestellt. Ein weiterer Mann holte eine Trommel und begann gleichmäßig im Takt an zu Trommeln. Dann wieder eine kurze Pause und er begann erneut zu trommeln. Dies wiederholte er mehrere Male und auf einmal kamen viele Mütter mit ihren Kindern auf dem Arm aus allen Richtungen.

Als sich alle versammelt hatten, gab es natürlich erst einen kleinen Vortrag auf Luganda.

Nun wurde begonnen die Lebensmittel zu verteilen, anschließend wurde erklärt, wie man sie richtig zu bereitet und in welchen Mengen. Zudem sollen die Familien auf ihre Kinder achten dass sie essen und besonders auf Hygiene zu achten.

Die Menschen waren sehr dankbar über die Lebensmittel für ihre Kinder und manche fingen sogar an zu weinen.

Als alles verteilt war, machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Masaka.